Warum eigentlich weg und fort?

Und das noch im Alter! Doch immer mehr Senioren verbringen tatsächlich ihren Lebensabend im Traumland: Rentner, Pensionäre und Vorruheständler

Es gibt unterschiedliche Motive, die mit dem Gedanken liebäugeln lassen fortzugehen, hier sind einige zusammengetragen:

Lebensabend mit Frohsinn

Den Lebensabend mit Frohsinn Einfach sich mit dem Partner oder allein noch etwas gönnen. Kultur tanken. Ein Abenteuer suchen. Einem Hobby nachgehen. Eine ganz besondere Ecke der Welt für sich besitzen. Da kann es auch ein bisschen Luxus haben. Man will etwas erleben und ohne Langeweile sein. Neues lernen ohne durch Reiseprogramme gestresst zu werden und dabei ein zuhause oder einen heimatlichen Anlaufpunkt zu haben.

Einsamkeit

Meine Einsamkeit oder gar Vereinsamung bekämpfen. Viele Orte in Mexiko und so auch koloniale Dörfer wie Xico und Coatepec, mit viel Leben und Tourismus, sind für ältere Menschen interessant. Menschen kennenlernen, bei Festen mitzumachen, in einem Land, das ältere Menschen integriert und Freundschaften pflegt.

Depressionen

Im Alter entgegenwirken: Ein lebensfrohes junges Land wie Mexiko zieht in den Bann, bietet neue Aufgaben, Herausforderungen sind zu bewältigen, es werden Besuche angeregt und neue Kontakte geknüpft. Das eintönig gewordene Leben wird angekurbelt. Es kann ein richtiger Neuanfang sein, wenn zuhause die Decke auf den Kopf fallen will.

Im Alter etwas besonderes

Weg vom Nullachtfünfzehn Leben. Dort sein, wovon andere nur träumen. Vielleicht ein Land, wo man sich für geringen Einsatz ein Eigenheim mit immergrünen Garten errichten kann. Oder endlich Strand, Tag und Nacht. Oder es den wirklich Reichen mal in der pensionierten Freiheit gleich tun. Dort spazieren gehen, wo auch Humboldt und andere Grosse, Filmdivas oder Könige ihr schönstes Fleckchen Erde gefunden haben.

Altersarmut

Die Suche eine drohende Altersarmut zu umgehen. Eigentlich will man gar nicht weg, aber die Lebenshaltungskosten in Deutschland werden unerträglich. Man entdeckt, dass man trotz niedriger Rente in bestimmten Ländern wie z. B. Mexiko günstiger und gesund leben, ja oft seinen Lebensstandart halten oder erhöhen kann. Und vielleicht dabei sonnigeres Wetter hat. Nach Jahrzehnten der Erwerbstätigkeit ein nachvollziehbares Motiv für den Ruhestand.

Sicherung medizinischer Versorgung

Die Sicherung medizinischer Versorgung ist ein bedeutender Aspekt. Man denkt an Kosten, an unzureichendes ärztliches Personal, an teuere Medikamente, an Verwandte denen man nicht zur Last fallen will, kurzum, da kommt ein Land mit günstigen Dienstleistern und guter medizinischer Infrastruktur wie Mexiko gerade richtig. Vor allem, wenn man bezahlbares Haus- und Pflegepersonal sucht.

Kindern oder Verwandten entfliehen

Rentner ohne Heimweh. Es gibt sie auch. Solche die bewusst besorgten Kindern oder Verwandten entfliehen. Ein Aufenthalt im Ausland entlastet oftmals Angehörige. Und: Es gibt kein schlechtes Gewissen mehr, Besuchstermine verschoben zu haben.

angenehmeres Klima

Endlich mal nur Sonne und keinen herben Winter, denken einige rüstige Rentner, die während ihrer aktiven Zeit von Tropen oder Paradiesen nur einen Vorgeschmack einheimsten. Aber nicht nur Ilusionen der Südsee sind ausschlaggebend. Es ist erwiesen, dass ein angenehmeres Klima für erhöhtes seelisches und körperliches Wohlbefinden sorgt. Manche Ärzte empfehlen gegen Altersbeschwerden einen Klimawechsel. Selbst Psychologen wissen, dass viele Sonnenstunden sich positiv auf das Gemüt auswirken. In Ferienstimmung lebt es sich besser.

Wie auch immer. Es winkt die große Freiheit. Berufliche und familiäre Verpflichtungen sind grösstenteils erledigt. Die Kinder brauchen einen nicht mehr, sind weit weg oder gar nicht da oder eben sogar zu aufdringlich nahe. Also fragt man sich zuhause: Was kommt jetzt noch? Da liegt es nahe, das bevorstehende „Ende“ in einen „Anfang“ zu verwandeln.

Und mehr noch in Zeiten der Pandemie: eingesperrt im kalten Winter, während man doch an der Sonne in Ländern mit freizügiger Handhabung unterwegs sein könnte.

Was ist aber sinnvoll? Gleich auswandern oder nur im Ausland überwintern? Da gehen Meinungen je Lebenslauf und Lebenserfahrung sehr weit auseinander. Bei vielen Partnern spielen eigene Ängste und persönliche Empfindungen eine wichtige Rolle, werden aber im Freudenrausch der neuen Aufgabe leicht vertuscht. Ein anderes Land kann trotz toller Erfolgsgeschichten zur Herausforderung werden. Um all dies abzufedern, hier eine kleine und sicher unvollständige Checkliste zur Entscheidungsfindung.

Mexiko bietet dem Besucher bis zu 180 Tagen Aufenthalt. Das ist eine Chance, das Land erstmal kennenzulernen, für sich zu testen. Aber vorab folgendes:

Finanzen

Wenn Sie über tausend Euro monatlich für zwei Personen verfügen, so ist das für die Provinz Xico schon reichlich. Wir beraten Sie dabei gerne. Auch wenn man nur für ein paar Monate dem Winter entflieht, muss die Rente die Lebenshaltungskosten decken und es sollte noch was übrig bleiben. Das Abschätzen der zu erwartenden Ausgaben ist unabdinglich. Was auch immer Sie vorhaben, Sie sollten auch Rücklagen für Notfälle vorsehen.

Sprache

Wenn Sie schon verschiedene Sprachen können und gar spanisch dabei ist, oder bei einem der Ehepartner, dann sind Sie schon gut gerüstet für einen langen oder längerfristigen Aufenthalt. Klar, Sie können noch einen Schnellkurs belegen, sich einen elektronischen Übersetzer zulegen und einen Feriensprachkurs in Xico belegen. Wer Land und Leute kennenlernen will, benötigt die Sprache. Das muss uns bewusst sein. Die Erfahrung zeigt, dass ältere Menschen durchaus in der Lage sind eine Sprache zu erlernen oder durch Praxis zu erweitern. Wollen oder können wir das leisten? Eine wichtige Überlegung, wenn aus der Schnupperreise ein Aufenthalt werden soll. 

Kulturschock

Andere Länder haben auch immer andere Sitten. Ein wahres altes Sprichwort. Wenn Sie nur für ein paar Wochen da sind, so bleibt es einfach bei der Urlaubstimmung. Doch um so länger man aus der Heimat weg bleibt, ist die Realität das mexikanische Umfeld, die ständige spanische Sprache, eigentlich doch ganz andere Gewohnheiten, anderes Brauchtum, eine grundsätzlich andere Menthalität, andere klimatische Jahreszeiten. Ja, vielleicht ist einem das Land vertraut, durch Berichte und Reisen oder familiäre Wurzeln, längere berufliche Aufenthalte u.ä.m. In vielen Fällen erlebt man (trotzdem) kurz- oder langfristig diesen Kulturschock, der sich bei jedem anders äussert, überwinden lässt oder auch nicht. Und damit ist nicht das vorrübergehende Heimweh gemeint. Es ist das plötzlich Bewusstsein, dass man anders ist als all die dort, wo man sich niedergelassen hat. Kann man sich damit arrangieren, beherrscht man die Sprache, so relativiert sich das. Kompliziert wird es, wenn es bei Partnern für den einen ok ist, aber der andere sich nicht in das Neue hineinfindet.

Pflege

Frührentner oder gerade Pensionierte sind rüstig und wollen deshalb weg. Man fühlt sich nicht alt und schon gar nicht so alt wie die andern denken. Auf Reisen und beim Auslandsaufenthalt kann man erkranken. Dafür hat man eine Reisekrankenversicherung. Und Mexiko bietet vielerorts in Apotheken kostenlose Arztsprechstunden, wenn man denn dort die Medikamente erwirbt. Diese sind dann noch bedeutend billiger als in Europa oder den USA. Ein wichtiger Aspekt ist, wenn man plötzlich Pflege braucht oder sogar als Pflegefall nach Mexiko kommen möchte. Und da man ja älter wird, auch im Ausland, sollte man sich schon bald vertraut machen, wie man in Mexiko als Pflegefall über die Runden kommt.

Aufenthaltsdauer

Denkt man dem Winter im eigenen Land zu entweichen oder gleich an den Aussteigerplan für den Rest des Lebens? Eine wichtige Frage, an der organisatorische Fakten hängen. Soll man einen Zweitwohnsitz beibehalten? Wo muss ich Steuern zahlen? Kann ich bei meiner heimatlichen Versicherung meine ausländischen Krankenbelege abrechnen? Falls ich ein Eigenheim im Ursprungsland vermiete, wer sieht danach? Kann man sich von Nachbarn, Freunden, Verwandten dauerhaft trennen?

Rente und Versicherung

Da man heutzutage ein persönliches Bankportal nutzt und wohl auch die meisten Rentner mit einem Computer vertraut sind, behält man sein deutsches Konto. Man macht elektronische Überweisungsaufträge auf sein mexikanisches Konto. Schnell und günstig. Also braucht man sich die Rente nicht hinterher überweisen lassen. Beim Thema Versicherungen ist es schwieriger. Wandert man aus oder bleibt man länger, manche Versicherungen schliessen den Schutz ausserhalb des Heimatwohnsitzes aus. Da muss man sich gut erkundigen. Nicht immer lohnt sich eine Kündigung. Wann und was sinnvoll erscheint, weiss man besser nach einer Schnupperreise.

Wie und wie schnell bekomme ich eine unbeschränkte Aufenthaltsgenehmigung im Gastland? Lohnt sich ein Umzugscontainer? Gibt es ein vernünftiges Häuschen zu meinem Geschmack zu mieten oder gar zu kaufen? Es gibt viel zu klären.

Will man dem vorigen Leben entfliehen, so ist es mit Urlaub nicht zu vergleichen. Es ist ein wirklicher Neuanfang. Vor allem, wenn man nicht nur überwintert, sondern sich ganz dem wunderschönen, vielfältigen Land Mexiko, seiner Kultur, seinem Brauchtum, seiner Freiheiten verschreiben will. Viele haben das mit Erfolg bewältigt und hatten ein zweites glückliches Leben unter den Vulkanen oder der mexikanischen Karibik. Aber auswandern im ganzen, bedeutet den Alltag im Gastland zu bewältigen, in einer anderen Sprachkulisse und wenn auch ähnlichen doch anderen Gesetzen. Das verlangt Flexibilität und ein hohes Anpassungsvermögen.

Sich helfen zu lassen ist also eher Pflicht und keine Schande. Pauschale (Warn-) Hinweise sind keine Ratschläge für doch die vielen individuellen Unterschiedlichkeiten. Die Literatur ist breit gefächert und das Internet bestückt mit Daten zu einer beinahe lückenlosen Vorbereitung. Trotzdem garantiert das nicht den persönlichen Erfolg zum Glück im fremden Land. Das ist erst auf dem Tisch, wenn man es selbst erlebt. Ist die Möglichkeit einer Rückkehr in die Heimat gedanklich mit eingebaut, dann kann eigentlich nichts schief gehen. Das bedeutet für Mexiko: Nicht alle Schiffe versenken!